Die Welten, die France Jodoin in ihren Gemälden zum Leben erweckt, fangen die flüchtigen Räume zwischen dem, was wir wissen, und dem, was wir uns vorstellen, ein. Wir erkennen die von ihr geschaffenen Universen, und doch lösen sich, im Gegensatz zu unserer Welt, die Zeiten und Grenzen zwischen Land, Meer und Himmel sanft, aber kraftvoll auf. Die Architektur enthüllt und bewahrt Geheimnisse, und die Menschen bewegen sich mit Anmut und Wissen. Jedes Gemälde birgt einen subtilen, aber kraftvollen Funken Magie, der im Betrachter den Wunsch weckt, zu fragen, was geschieht und warum, was zuvor war und was als Nächstes kommt.

„Meine Gemälde sind eine Collage aus vielen Informationsfragmenten. Sie sind nie auf einen bestimmten Ort, eine Person oder ein Objekt festgelegt. Ich lasse mich von einer Vielzahl sinnlicher Eindrücke inspirieren: einer Reise, die ich vor Jahren gemacht habe, einem Filmausschnitt oder abstrakten Gedanken, die ich auf der Leinwand ausdrücken möchte.

Was mich inspiriert, ist nicht unbedingt das, was ich gesehen habe, sondern das, was ich gefühlt habe. Es kann jahrelang in meinem Kopf ruhen. Ideen tauchen an die Oberfläche, ähnlich wie Wellen, die kommen und gehen – Wellen, deren Flut und Ebbe ich nicht kontrolliere. Ich versuche, Orte zu schaffen, an denen Menschen ruhen können, so wie es Landschaften tun. Für mich ist eine Landschaft niemals aggressiv. Sie ist ruhend, meditativ und kontemplativ. Ich möchte, dass die Menschen, die meine Gemälde betrachten, sich die Zeit nehmen, um innezuhalten. Jedes Werk lädt den Betrachter ein, Teil der Erzählung zu werden.“

France Jodoin lebt und arbeitet in Cowansville in den Eastern Townships der Provinz Quebec (Kanada). Sie stellt seit über 25 Jahren in Museen und Galerien in Kanada, den Vereinigten Staaten und Europa aus.